Beratung ist eine personen- und strukturbezogene soziale Hilfeleistung. Sie setzt somit eine gemeinsame Anstrengung und Leistung aller Beteiligten (Berater/Beratene und ggf. Kostenträger) und klare Zielvereinbarungen voraus. Professionelle (Sucht-)Beratung ist eine konkrete Entwicklungs- und Lebenshilfe. Zentraler Inhalt ist der Aufbau einer helfenden Beziehung mit den Klient*innen. Dieses Arbeitsbündnis ist die Grundlage dafür, eine ambivalente Veränderungsmotivation, wie sie typisch ist für Suchtmittelkonsumierende, in Richtung einer Stärkung jener Veränderungsmotivation aufzulösen.
Insbesondere bei schwer traumatisierten Klient*innen oder solchen mit einer starken Ausprägung einer psychischen Komorbidität stellen die Erarbeitung eines tragfähigen Arbeitsbündnisses und die Auflösung der Ambivalenz zur Veränderung eine besondere Herausforderung dar und können sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.
Beratung hat immer auch eine diagnostische Seite, um
- den Ratsuchenden als Person zu erfassen,
- die soziale Einbettung der Person zu erfassen und
- den professionellen Beratungsbedarf zu erfassen, d.h. die Kenntnisstände, die schon vorhanden sind.
Zur Sicherung des fachlichen Handelns (Prozessqualität) dienen die professionell angewandten Verfahren konzeptgebundener Qualitätssicherung, Fallbesprechungen im multidisziplinären Team oder im kollegialen Verbund, Supervision, Fort- und Weiterbildung.